Doris Dörrie, Leben Schreiben Atmen. Diogenes

Eine Einladung zum Schreiben

Der Autorin geht es nicht darum, Etzes zu geben, wie man erfolgreiche Romane oder Theaterstücke schreibt. Wichtig ist ihr – aus eigener Erfahrung, wie sie immer wieder betont – den Leser zum Schreiben über sein Leben, seine Vergangenheit, seine Gegenwart, seine Wünsche zu motivieren. „Dieses Buch ist eine Einladung zum Schreiben“ heißt deshalb der Untertitel.

Leichtfüßig, humorvoll und stilistisch einfach – im guten Sinn – skizziert Doris Dörrie ganz alltägliche Situationen, wie Radfahren, Einkaufen, Essen, Lügen – das tut ja jeder, nur leugnen es alle – Aktionen aus der Kindhiet, Lieblingskleider et und verarbeitet sie zu einem Text. Nichts ist so unwichtig, so nebensächlich, dass man nicht darüber schreiben kann und im Schreiben neue Erkenntnisse über sich selbst gewinnen kann. Ein positiver Nebeneffekt:Man reflektiert seine eigenenTaten und zugleich auch die Wirkung auf andere. Vielleicht kommt man sogar dahinter, wie die anderen einen selbst sehen. Schreiben als kostenlose Psychoanalyse!

Doris Dörrie motiviert nicht nur, sondern liefert auch gleich zu den einzelnen Vorschlägen und Anlässen eigene Kurztexte, die von sympathischer Uneitelkeit sind. Man spürt, es geht ihr ganz und gar nicht darum, den Leser durch ihren Schreibstil zu beeindrucken.

http://www.diogenes.ch.