Marie Brunntaler, Piz Palü. Eisele Verlag

Der Piz Palü ist ein nicht ganz ungefährlicher Berg in den Schweizer Alpen, nahe bei Pontresina. Auf über 1000m steht das „Grand Hotel Arnold“. In den späten 1950er Jahren ein Treffpunkt der Reichen und vieler Stars, wie etwa O.W. Fischer, hier oben bitte nur „Otto“. Eigentlich sind die besten Tage des Luxushotels schon vorbei. Nur durch eine Geldheirat mit dem reichen Kälin konnte ERika Arnold den Ruin abwenden. Aber die Ehe ist kaputt, es gibt Probleme. Als ihre beiden Kinder spurlos verschwunden sind und der Ehemann im Turmzimmer ermordet aufgefunden wird, geht die Mördersuche los. Der Kriminalkommissar Tschudi steht vor einem Rätsel. Erst durch einen Hinweis von O.W. wird einiges klar.

Ein spannender, flott und leichtfüßig geschriebener Roman über die angeheizte Lage in den 50er und 60er Jahren nach dem Ende des 2. Weltkrieges: Die einen reich und gelangweilt, die anderen scheinreich und verzweifelt, wieder andere in unerträglichen Abhängigkeitsverhältnissen lebend, nach außen aber gelassen und fröhlich. Masken tragen alle, keiner ist der, der er scheint. Mit Eleganz und Noblesse fährt die Autorin durch diese ziemlich verlotterte Gesellschaft mit spitzer Feder durch. Wäre da nicht der pathetisch- unglaubwürdige Schluss könnte man den Roman als gelungenen Spiegel der Nachkriegsgesellschaft einordnen.

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