Aus dem Italienischen von Verena von Kuskull
In Rom ist Chaos der Alltag: Ratten und anderes Getier gehören zum Stadtbild, Lärm und Staus, nicht funktionierende Busse, stinkende Vehikel und eine zusammenbrechende, weil gar nicht existierende Verwaltung, lassen die Staadt in ihrem Dreck versinken.. Korruption bis hinauf zu den höschsten und zu den einfachen Beamten ist die Normalität. Beschwerden? Sinnlos, weil es keinen Bürgermeister und keine Kontrollstelle gibt. Man kann sich nicht vorstellen, dass sich noch irgendwer über irgendein Verbrechen aufregen würde – denn Verbrechen geschehen alle Tage. Doch im März 2016 geschah ein Mord, den alle Gemüter aufwühlte. Zwei junge Männer quälten einen ihnen unbekannten Stricher drei Tage lang und ermordeten ihn brutal mit Hammerschlägen und Messerstichen. Rom, die Medien, die Gerichte brodeln!
Dieser Mord hat wirklich stattgefunden. Ab der Hälfte des Romans – wenn es denn einer ist – setzt sich der Erzähler als Journalist ein, der die Mörder und ihre Tat verstehen will. Penibel schildert er seine Nachforschungen, die Gespräche mit Menschen, die meist gar nicht viel zur Erhellung beitragen können. So gleitet der Roman in eine etwas verschwimmende Art von Philosophie ab und endet mit einer moralischen Abhandlung über Rom. Wirklich aufklären kann auch der Autor den Mord nicht. Die Täter sind geständig, aber das Warum bleibt ungeklärt.