Oper für die ganze Familie. Produktion der Opéra Comique Paris
Musikalische Leitung Alfred Eschwé, Inszenierung und Kostüme Laurent Pelly. Diese Produktion ist für Kinder und Familien sehr stimmig adaptiert worden.
Musik rund um den Mond ist einer der Programmschwerpunkte in der Saison. „Die Reise zum Mond“ wurde für Familie und Kinder adaptiert.
Alle haben sichtlichen Spaß an den schwarzen Figuren, die die Erde bevölkern, und an den weißen, die auf dem Mond wohnen. Es stört niemand, dass die Erde nur aus Plastikmüll besteht. Der alte König – ganz köstlich gespielt und gesungen von Carsten Süss – will nicht mehr regieren, sein Sohn, Prinz Caprice (Aaron Casey Gould) soll die Krone übernehmen. Der aber ist ein verwöhnter Bengel, hat schon die ganze Welt bereist, war auf allen Parties – die Erde bietet ihm nichts Neues. Er will auf den Mond!! Aber wie – das darf sich der Berater Mikroskop – sehr witzig Jakob Franz Loibl – ausdenken. Kurz und gut: König, Prinz und Berater werden auf den Mond mittels einer Kanone geschossen – zum großen Gaudium des Publikums.
Dort stoßen sie auf die weißen Mondbewohner. Ganz entzückend: Prinzessin Fantasia (Alexandra Flood) und ihr Vater König Kosmos (Christoph Stocker). Nach der ersten gegenseitigen Beschnupperung fallen Vorurteile und Ängste. Einer der Höhepunkte des Abends ist die „Verführung“ – Prinz Caprice reicht Fantasia einen Apfel, ohne zu wissen, dass diese Frucht eigentlich auf dem Mond verboten ist, weil sie den Menschen die Liebe offenbart. Und Liebe ist auf dem Mond per Strafe verboten. Fantasia beißt hinein und verknallt sich sofort in Caprice! Die Umdrehung der Bibelszene hat seinen Witz!!
Als ein plötzlicher Kälteeinbruch alle Bewohner in einen Vulkan flüchten lässt, werden sie jedoch von dem plötzlichen Ausbruch überrascht und wieder auf den kalten Mond befördert. Wohin jetzt? Doch auf die Erde?
Das Gute an dieser Inszenierung: Sie ist ohne vordergründige didaktische Intention. Die Erde ist zwar ein Müllhaufen, das wird aber nicht weiter kommentiert. Dass Liebe und Toleranz die Grundlagen des menschlichen Zuammenlebens sind, erfahren die Kinder so nebenbei. Es darf Spaß pur geben.
www.volksoper.at.