Der für seine Liebesromane einst berühmte Autor Eduard Brünhofer hat eine Schreibkrise. Der Erfolg seines letzten (Liebes)Romans liegt Jahre zurück. Der gut dotierte Vorschuss auf das nächste Buch ist aufgebraucht. Nun sitzt ihm der Verlag im Nacken – er sollte längst schon liefern. Mit mehr als vagen Ideen und einer großen Schreibunlust reist er im Zug von Wien nach München zu dem gefürchteten Gespräch mit dem Verlag. Im Abteil schräg gegenüber sitzt eine Frau mittleren Alters, die bald ein Gespräch mit Brünhofer beginnt. „Gespräch“ ist zunächst der falsche Begriff, denn sie zieht ihm buchstäblich sein Privatleben aus der Nase. Sie nervt den Autor, der nur widerwillig antwortet, ihrer Pertinenz aber nicht entkommt. Der Widerwille überträgt sich auf den Leser, der ebenso verärgert wie der Autor bereit ist, das Gespräch zu beenden und das Buch wegzulegen. Denn mehr als banaler Small-Talk tut sich nicht.
Dann aber hat die nervige Catrin – inzwischen sind die beiden per Du – die Idee, in den Speisewagen zu gehen. Dort, bei einigen Flaschen Rotwein, lockert sich das Gespräch. Eduard redet über seine gelungene Ehe mit Gina und seinen Widerwillen, noch mehr über Frauen und über die Liebe zu schreiben. Er lebt glücklich und weiß, wie das mit der Liebe geht. (Ist es Zufall, dass sich zur Zeit mehrere Autoren mir der „Liebe“ und den Schwierigkeiten mit diesem Begriff befassen, wie etwa auch Julia Schoch in ihrem Roman „Das Liebespaar des Jahrhunderts“?)
Daniel Glattauer ist bekannt für seinen feinen Humor, mit dem er auch in diesem Buch aufwartet. Doch man hat den Eindruck, er beschreibt hier seine eigene Schreibkrise. Um sie zu bewältigen, schreibt er über einen Autor, der eine Schreibkrise hat. Das haben schon viele versucht, und selten noch ist daraus ein wirklich geglücktes Buch entstanden. Ob Eduard Brunhöfer seine Krise wird bewältigen können, sei hier nicht verraten.