Lina ist eine schräge Figur. Erfolgreich in ihrem Beruf -was genau macht sie? . Aber sie hat eine Macke – irgendetwas ist schief gelaufen, man hat ihr eine Bewährungshelferin als Aufpasserin zur Seite gestellt. Warum? – Das spielt im Verlauf des Romans dann keine wesentliche Rolle. Sie ist auf dem Weg in das Dorf Wildhof – nomen est omen, dort sagen sich die Füchse gute Nacht- um das Erbe ihrer durch einen Autounfall ums Leben gekommenen Eltern zu schlichten und anzutreten. Haus und Garten ihrer Kindheit sind schön romantisch verfallen. Romantisch auch der umgebende Wald. Von den Naturstimmungen lebt dieser Roman, überwuchert die eigentliche Handlung. Denn da gibt es nicht viel zu erzählen: Lina organisiert das Begräbnis ihrer Eltern, findet im Haus Spuren ihrer Zwillingsschwester Luise, die eines Tages ohne Nachricht abgehauen ist. Hin und wieder bekommt Lina Wutanfälle, die sich nicht erklären lassen. Vieles bleibt ein Rätsel, vielleicht könnte man sagen ein liebenswertes Rätsel.