Frankl&Niavarani: Reset. Theater Akzent

Wenn es draußen so richtig grau ist und die Seele vor sich hin muffelt, dann hilft Lachen. Und das kann man ausgiebig in dieser Komödie. Roman Frankl und Michael Niavarani schrieben ein Stück, in dem die Pointen nur so durch die Bühne fliegen und im Publikum Dauerlachsalven provozieren. Des öfteren passiert es auch, dass die Schauspieler vor Lachen fast aus der Rolle fallen. Wie in einer Oper hat jede Figur ihre Paradeszene: Bernhard Murg als Herbert Gruber, der vorgibt sein Gedächtnis verloren zu haben, liefert eine Paradenummer nach der anderen. Wenn er mit einer Kabelhaube, die seine Hirnströme kontrollieren soll, herumrennt und  Ehefrau, Geliebte, Freund und Halbbruder mit seinem immer gleichen Spruch: Ich weiß nicht, ich erinnere mich nicht, zur Verzweiflung treibt. Wenn Stefano Bernardin als schwuler Halbbruder abwechselnd in die Rolle des heterosexuellen Bruders schlüpft, wenn Hemma Clementi als verzweifelte Ehefrau die komischesten Yogastellungen einnimmt, um sich zu beruhigen, Julian Loidl als Martin Feldmann auf Drogentripp ist, dann bleibt kein Auge trocken. Die Schraube der Komik wird noch um eine Umdrehung bis ins Absurde gedreht. Wenn man schon glaubt, absurder, unsinniger geht es nicht mehr, dann setzen die Autoren und die Schauspieler noch eines drauf. Während übliche Boulevardkomödien szenisch und textlich im so genannten Rahmen des Komischen bleiben, setzt „Reset“ auf die Übertreibung ins Maßlose. Mich erinnerte der Abend an Dario Fos Komödie „Bezahlt wird nicht“: Kluger Klamauk bis hin zur totalen Sinnlosigkeit.

Das kommende Programm des Theaters Akzent: www.akzent.at

„Reset“ – alle Termine unter: www.resetdiekomoedie.at