Prélude: Ensembles der Grafenegg Academy
(18h im Auditorium)
13 Bläser spielten Richard Strauss: Serenade für 13 Blasinstrumente Es Dur, danach präsentierte ein Schlagwerkquartett „Tinplay“ von Per Andreasson mit einem Trommelregen, wie ein Ritt über den Bodensee. Als 3. Stück: Arnold Schönberg: Verklärte Nacht , gespielt von dem Streichorchester des Ensembles. Alle Stücke wurden ohne Dirigenten gespielt – eine besondere Glanzleistung des Ensembles.
Abendkonzert im Wolkenturm: Felix Mendelssohn Bartholdy: Hebriden Ouvertüre
1829 unternahm Mendelssohn Bartholdy eine achtmonatige Bildungsreise durch Schottland. Einer der Höhepunkte war der Besuch der Inselgruppe der Hebriden, besonders die Fingalshöhle auf der Insel Staffa. Dieses Erlebnis setzte der Komponist in einer versierten Form der Programmmusik um: Man hört den Sturm, die Wellen, die an die Schiffswand schlagen. Dazu zwitscherte der Zilpzalp aus den Bäumen ringsum um den Wolkenturm sein Abendlied: zilp, zilp, zilp…
Jörg Widmann: Violinkonzert Nr. 2 (2018), der virtuosen Schwester zugeeignet. Dirigent: Jörg Widmann
Danach war es aus mit Romantik: Widmanns Komposition – gespielt von seiner wahrhaft virtuosen Schwester Carolin Widmann – war eine Suche nach den Möglichkeiten und Grenzen eines Instrumentes -nämlich der Geige. Was die Guadagnini Violine aus dem Jahre 1782 nicht alles aushielt: Sie wurde geklopft, gezupft, sie musste Grunzlaute, Knarren eine Holzleiste und andere seltsame Geräusche erzeugen, dann wieder gab sie fast liebliche Töne von sich. Aber immer nur in einem kurzen Aufflackern. Welch ein wunderliches Werk!
Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 7 A-Dur op. 92 (1811/12)
Nach der Pause musste der Großmeister der Klassik die Gemüter beruhigen. Jörg Widmann dirigierte Beethovens Siebente recht zackig, rasant und arbeitete besonders die Kontraste heraus. Die Symphonie beginnt romantisch, die Streicher sind Bogenführer. Widmann lässt sie spielen, ohne zu dirigieren. Das ist wohl als eine verdiente Ehrung an die jungen, sehr engagierten Musiker der „Grafenegg Academy“ zu verstehen. Doch es ist die Ruhe vor dem Sturm. Denn bald danach jagt Widmann die Musiker hektisch durch die Komposition, hüpft und tanzt wie ein Dirigententeufelchen auf dem Pult auf und ab, um in einer ungewöhnlich heftigen Steigerung zu enden.