Olivia Elkaim, Modigliani, mon amour. Verlag Ebersbach & Simon.

Elkaim beschreibt die furiose Liebe zwischen dem Maler Modigliani und der um 14 Jahre jüngeren „Hobbymalerin“ Jeanne Hébuterne.  Sie stammt aus einem bigotten, tiefbürgerlichen Haus, verlässt ihre Eltern und zieht ins Atelier Modiglianis. Erlebt die Pariser Kunstszene gegen Ende des 1. Weltkrieges. Wird schwanger, erleidet Hunger, Verlustängste, Modigliani lässt sie immer wieder im Stich. Als er todkrank wird, pflegt sie ihn bis zu seinem Tod. Dann stürzt sie sich aus dem 5. Stock der elterlichen Wohnung. Man fasst es nicht, was diese junge Frau, fast noch ein Mädchen, alles auf sich genommen hat, sich selbst und ihr Maltalent total verleugnend, Spott, Armut und Schmerzen ertrug, und dennoch an dieser schier tödlichen Liebe festhielt.

Die Autorin findet eine rasante, furiose und dennoch kühl-distanzierte Sprache, ohne je ins Klischee abzugleiten. Ein mitreißendes Buch. Die Übersetzung von Judith Petrus ist kongenial.