Pfingstfestspiele Salzburg 2025: …sofferte onde serene

Matinee, ausgewählte Klaviermusik von Alban Berg bis Wagner. Am Klavier: Tamara Stefanovich. Und „Wesendonck Lieder“ von Richard Wagner. Interpret: Matthias Görne

Da Markus Hinterhäuser an einer Sehenenscheidenentzündung litt, musste er für diese von ihm zusammengestellte Matinee absagen. Tamara Stefanovich spielte an seiner Stelle. Man hörte Musikstücke, die in Venedig entstanden oder Venedig als Inspirationsquelle hatten, etwa von Alban Berg, Franz Liszt und Richard Wagner. Luigi Nonos „..soffferte onde serene“ entstand als Antwort auf mehrere tragische Ereignisse in seiner Familie und in der seines Freundes Maurizio Pollini. Daher der Titel: die sonst heiteren Wellen der Lagune sind in Trauer eingestimmt. Tamara Stefanovich spielte die einzelnen Stücke mit hartem Anschlag, wohl ganz bewusst unprätentiös durch, ohne Atempausen.

Matthias Görne, bekannt als subtiler Schubertinterpret – seine „Winterreise“ gemeinsam mit Hinterhäuser am Klavier ist legendär – ließ unbestimmte Sehnsucht, Trauer und Leiden in seiner Interpretation aufklingen. Leider ist Matthias Görne für seinen Mangel an Wortdeutlichkeit bekannt. So musste man sehr konzentriert den Text im Programmheft mitlesen, was die Aufmerksamkeit schmälerte. Trotz seines warmen Baritons gelang es Görne nicht, der parfümierten Trauer, die in diesen Liedern vorherrscht, Glaubhaftigkeit zu verleihen. Insgesamt hinterließ die Matinee eher einen bedrückenden Eindruck – ob man danach noch nach Venedig reisen will?

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