Philharmonic Five: „Passion & Fire“. Wiener Konzerthaus

Foto Philharmonic Five von li nach re: Elmar Landerer Viola, Lara Kusztrich Violine, Edison Pashko Violoncello, Tibor Kovac Violine und Moderation, Adela Liculescu Klavier

Dmitri Schostakowitsch: Klavierquintett g-moll, opus 57

Es war eine Sternstunde, als die Philharmonic Five dieses berührende Klavierquintett spielten. Mit diesem Werk hatte sich Schostakowitsch wieder in die Riege der vom Stalinregime gelobten und geschätzten Komponisten zurückkomponiert. Seit 1936, der Auffführung seiner Oper „Lady Macbeth von Mzensk“ von dem Parteiorgan Prawda als Chaotiker geschmäht, war man nun wieder voll des Lobes. Unter diesem politischen Druck, begleitet von ständiger Angst, lebte Schostakowitch bis zu seinem Tode.

Wir Heutigen konnten das Klavierquintett frei von politischer Vergangenheitsfärbung erleben und hörten eine Art von Retro-Utopie,, ein Bekenntnis zur Vergangenheit und zu musikalischen Größen, wie Bach (Prelude)als Wegweiser in eine Zukunft, kontrastiert durch exzessivem Furor (Fugue). Ein zärtlich-verträumtes Geigensolo leitet über zu einem heiteren Scherzo und einem besinnlichen Lento, bevor ein zackiger Marsch in eine zerrissene Zeit der Gegenwart überleitet.

Nach der Pause ging es mit viel „Fire“ weiter.

Am Beginn hörte man aus Antonin Dvoraks „Zigeunerliedern“ die Orchesterbearbeitung von Fritz Kreisler: „Als die alte Mutter sang“. Ebenso berührend „Sayruri’s Theme“ über eine Geisha, komponiert von John Williams. Die Violinistin Lara Kusztrich brillierte mit dem bekannten Tango „Jalousie“ von Carlos Gardel, in der Bearbeitung für Streicher. Zugegeben: Es klang perfekt, aber es fehlte doch das Bandoneon. Nach einem Mix aus Prokofjew und Schostakowitsch feierte man wieder das Zigeunerleben und die Liebe mit einem Liebeslied von Pablo de Sarasate. Da brillierte Tibor Kovac als Teufelsgeiger. Am Schluss demonstrierte Adela Liculescu ihr Können. „Man glaubt, sie hat 30 Finger“. kommentierte Tibor Kovacs den Furor, mit dem die Pianistin den „Türkischen Marsch“ von Mozart spielte

Als Zugabe spielten sie von Antonio Bazzini, La ronde des lutins ,bearbeitet von Tibor Kovac.

Das Publikum dankte mit begeistertem Applaus.

Das nächste Konzert im Zyklus „Philharmonic Five“ am 4. Juni 2025

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