John Grisham: Die Wächter. Heyne Verlag

Aus dem Amerikanischem von Bea Reiter, Imke Walsh-Araya und Kristiana Dorn-Ruhl

In der Stadt Seabrook in Florrida wird der weiße Anwalt Keith Russo erschossen. Es gibt weder Zeugen noch Motiv. Auf Grund erzwungener Falschaussagen wird Quincy Miller, Anghöriger einer schwarzen Mindertheit, zu lebenslangem Kerker verurteilt. Qincy wendet sich an „Guradians Ministries“ (Die Wächter), eine Organisation, die unentgeltlich Justizirrtümer aufklärt. Für sie arbeitet der Anwalt und Priester Cullen Post. Grisham schildert nun die Geschichte aus der Sicht des Ich-Erzählers Cullen Post. Minutiös kann der Leser jeden Schritt, jede Enstscheidung, jede Gefahr, in der Cullen Post schwebt, alle Fallstricke der Justiz miterleben. Manchmal überschwemmen die Recherchefakten den Erzählfluss und hemmen ihn, was zu einer gewissen Leserermüdung führt. Ein Problem, das sich in der Literatur oft stellt: Der Autor möchte alle ERgebnisse seiner Recherchen im Text unterbringen. Diese unfiltrierte Überhang der Fakten macht das Lesen mühsam.

Aber Grisham greift hier mit viel Engagement ein wichtiges Thema in den Vereinigten Staaten auf. Denn derzeit gibt es weit über tausend Häftlinge, die in Todeszellen sitzen. Viele davon unschuldig. Die wenigsten haben die Chance, ihre Unschuld zu beweisen, und nur wenige werden von Organisationen, wie im Buch beschrieben, frei gekämpft.

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