„My Generation“ – Sammlung Jablonka. Albertina

Titelfoto: Mike Kelley:Kondor

Rafael Jablonka, 1952 in Polen geboren, zählt zu den profiliertesten Kunstkennern, seine Sammlung zur amerkinaschen und deutschen Kunst der 1980-er Jahre zu den bedeutendsten in der Kunstwelt. In einer Reihe von Ausstellungen werden in der Albertina Werke aus dieser umfangreichen Sammlung gezeigt werden. Für die jetzt laufende wählte Jablonka Werke von Künstlern seiner eigenen Generation, worauf der Titel hinweist.

In einem Gespräch mit Eric Fischl (Katalog S 21) erzählt Rafael Jablonska, dass er zunächst ein „etwas naiver Kurator“ war und später „Kunsthändler aus Not“ wurde. Tatsächlich ist sein Weg zum Kunstssammler recht ungewöhnlich: Zunächst studiert er in Krakau Bauwesen. Da ihm die Arbeit im Baubüro zu eintönig erschien, übersiedelte er in die BRD und begann Kunstgeschichte zu studieren, freundete sich mit Künstlern seiner Zeit an, reiste oft in die USA und begann sich auch für die amerikanische Kunst zu interessieren. Es war also der Weg eines kunstbesessenen Laien, der mit frischem und unverstelltem Blick seine Sammlung anreicherte. Die Unbekümmertheit, die aus dieser Sammlung den Besucher anweht, ist wohl eines der großen Plus. Mit diesem frischen, „naiven“ Blick lässt sich auch am besten die Sammlung betrachten. Sie verlangt keine spezielle éducation. Der Überraschungeffekt wirkt stark und direkt. Gleich im ersten Saal staunt man über die Serie der Installationen von Mike Kelley (s. Titelfoto): Bunte Glasbehälter, riesige Flaschen, in denen ganze Bauwerke oszillieren, blinken, schnarren, krachen. Eine laute, grelle Welt, aber im abgedunkeltem Raum fast schon ein Mythos. Ein Mythos von einer Zukunft, die wir gar nicht so wollen, aber in ihrer Präsentationsform doch goutieren.

Die Verblüffung ist groß – Eric Fischls Catboy – auf den ersten Blick eine heitere Figur im Katzenlook, doch aus dem Maul guckt ein scheuer Kinderblick. Francesco Clementes ernster Blick, in Rot vor schwarzem Hintergrund, lässt den Betrachter so schnell nicht los.

Diese sehr individuelle kleine Auswahl zeigt, mit vieviel Buntheit im künstlerischen Spektrum die Ausstellung aufwartet. Unbedingt ansehen. Sie ist noch bis 21. Februar zu besichtigen.

http://www.albertina.at