Ein Abend mit Andrea Jonasson im Theater „Komödie am Kai“

Ein Benefizabend zu Gunsten des Theaters „Komödie am Kai“

„Ich trage den Smoking von Giorgio Strehler.“ So begann ein interessanter und berührender Abend. Ein Gespräch, zu dem die Schauspielerin gleichsam in ihr Wohnzimmer einlud. Im Mittelpunkt Erinnerungen an Giorgio Strehler, dem Theatergiganten und Ehemann. „Er fehlt mir sehr“, gesteht sie. In den Erinnerungen, die sie dem Publikum an diesem Abend schenkt, wird er lebendig. Bringt ihr Italienisch bei, quält sie mit Details, die aber ungeheuer wichtig sind. Lässt sie Sätze hundert Mal üben. Selbst Jahre nach seinem Tod spürt man die Verbundenheit dieser beiden Theatermenschen.

„Wie erklärt man ein Genie?“ fragt Andrea Jonasson. Sie versucht es. Giorgio Strehler, der Magier: Mit wenigen Effekten und einfachen Mitteln zaubert er das Licht und die Wellen Venedigs auf die Bühne. „Ich hatte großes Vertrauen in ihn. Ich wusste gar nicht, dass ich so gut bin“, sagt sie hörbar bewegt. Strehler war es, der sie immer und immer wieder auf die Bühne stellte und mahnte, sie dürfe nie das Theater verlassen. „Und nun habe ich nichts, keinen Theatervertrag“, gesteht sie mit berührender Offenheit. Wahrscheinlich fragen sich alle im Publikum, warum der Direktor des Theaters in der Josefstadt sie nicht beschäftigt.

Zwischen den Erinnerungen an Giorgio Strehler liest sie Gedichte von Heinrich Heine, Bert Brecht und aus den „Alten Meistern“.

Ein Abend, an dem eine große Schauspielerin unerwartet offen über ihre große Liebe und Bewunderung für Giorgio Strehler spricht und Kostproben ihrer Interpretationskunst dem Publikum schenkte.

http://www.komoedieamkai.at