Elisabeth Joe-Harriet: Constanze Mozart erzählt ihr Leben. Ort: Haus für Mozart, Domgasse 5 Wien

Gar keine kleine Schar wartet im Foyer des Mozarthauses auf SIE. Bevor sich leichte Ungeduld breit macht, guckt eine weiße Spitzenhaube um die Ecke. Darunter staunen große Augen in die Schar: „Was so viele Leut kommen mi heut besuchen!?“ Da Constanze und ihre Familie aus dem Raum Mannheim stammen, spricht sie Badisch! Diesen Dialekt wird sie ihr ganzes Leben lang pflegen. Und auch während wir sie besuchen, erklärt sie witzig, humorvoll und detailreich im breitesten Dialekt, wie sie sich in Mozart verliebt hat. der aber am Anfang nur Augen für die Schwester Aloisia, die mit der schönen Stimm und dem schönen Gsicht, gehabt hat. Aber Costanze ist hartnäckig, lässt sich den Mozart auch nicht von Mutter Weberin ausreden. Die Heirat war bescheiden, ohne Pomp. Nach vielen Umzügen dann endlich diese feudale Wohnung in der Domgasse 5 mit allen Räumen, wie sie für so eine respektable Person wie Mozart dazugehörten: Spielzimmer und Empfangssalon inbegriffen. Während Constanze plaudert, teilt sie die kleinen goldenen Marzipankugeln aus: „Wenn das der Mozart wüßt, daß ma ihn in a Kügele steckt“, kichert sie. Während des Rundgangs korrigiert sie immer wieder die Irrtümer oder Gerüchte, die sich um ihren Mann rankten, etwa, dass die Familie bitterarm war. Geld wäre schon genug da gewesen, aber die Ausgaben waren hoch. So mussten immer wieder Schulden gemacht werden. Von Salieri sei er „ganz gwiss net“ vergiftet worden. Salieri und Mozart waren enge Freunde. Über den Tod des geliebten Mannes erzählt sie nur wenig, um nur ja keine Rührung aufkommen zu lassen.

Beendet wird der Rundgang in dem Foyer vor dem Kaffeeautomaten. Constanze serviert ihren Besuchern Kaka -o – gar nicht so übel, aus diesem Ding da, meint sie. Kaka-o und Punsch waren Mozarts Lieblingsgetränke. „Kaka-o sei guat gegen die Kaker-ei“, soll er gerne gesagt haben. Unter heiterem Geplauder endet der Besuch. Die Gäste bekommen noch eine Kopie des Briefes mit, in dem Mozart Constanze seine Liebe gesteht.

Wer mehr über Mozarts Wirken in Wien, über die Orte, wo er sich aufgehalten hat,erfahren will, dem sei das Buch von Elisabeth Joe-Harriet empfohlen: Wolfgang Amadé, Dichtung und Wahrheit. Was Sie schon immer über Mozart wissen wollten. Mozart geliebter Hund Gaukerl führt launig zu all den Wirkungsstätten des musikalischen Genies. Man kann auch eine Führung durch Mozarts Wien mit der Autorin buchen. Alle Infos dazu und zu allen Aktivitäten dieser vielseitig begabten Schauspielerin: www.elisabeth-joe-harriet.com