Erika Schellenberger: Alles behalten für immer – Ruth Rilke. Verlag Ebersbach & Simon

Der Titel ist ein Zitat aus Rilkes neunter Elegie

Erika Schellenberg hat viel recherchiert, um Ruth Rilke, die Tochter des hochverehrten Dichters Rilke, zu Ehren kommen zu lassen. Sie hat es auch verdient. Denn bisher stand Ruth Rilke immer im übergroßen Schatten ihres Vaters. Wenige wussten überhaupt, dass Rilke eine Tochter hatte.

Rilke heiratete 1901 die Bildhauerin Clara Westhoff, die er im Jahre im Künstlerdorf Worpswede kennengelernt hatte. Ruth wurde im Dezember 1901 geboren. Aber schon bald verließ Rilke Ehefrau und Tochter, weil es ihn in der Welt herumtrieb. Der Kontakt zu seiner Familie blieb jedoch aufrecht. Immer wieder besuchte er Clara und Ruth, die nur wenige, aber ihr sehr kostbare Erinnerungen an ihren Vater hatte.

Das Archiv zu bewahren und zu ordnen wird Ruths Lebensaufgabe. Außerdem betreibt sie die Herausgabe der Rilkewerke in dem renommieren Inselverlag. Sie heiratet nach dem Tod ihres ersten Mannes Willy Fritzsche, der ihr bei der Renovierung des ehemaligen Atelierhauses ihrer Mutter hilft. Ruth wird sich bis zu ihrem Tod 1972 mit dem Nachlass ihres Vaters beschäftigen.

Dass die Autorin fleißig recherchiert hat, steht außer Zweifel. Leider erschweren Zeitsprünge den Lesefluss. Eine „klassische“ Biografie, die sich an den Lebensablauf hält, wäre erhellender gewesen!

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