José Maria Arguedas: Die tiefen Flüsse. Wagenbach Verlag

Aus dem peruanischen Spanisch von Suzanne Heinzt

José Maria Arguedas gilt als einer der großen Vergessenen der peruanischen Literatur. 1911 in Andahuaylas geboren, studierte er Anthropologie und schrieb Gedichte auf Quechua und Romane auf Spanisch. 1969 beging er nach einer langen Depression Selbstmord.

Der Roman handelt von dem Kind Ernesto, das von seinem Vater in das angesehene katholische Internat in Abancay gesteckt wird. Dort – wie in so vielen Kinderheimen und Internaten in der Welt – herrschen Terror der Patres, Hass, Kämpfe unter den Schülern. Eine geistig zurückgebliebene Magd wird von den älteren Schülern gegelmäßig vergewaltigt. Dann bricht in der Stadt die Revolte der Frauen aus, die das im Internat gehortete Salz rauben und an die Armen verteilen. Ihre Anführerin Felipe wird von den Behörden gejagt. Die Armee wird gerufen.

Schade, dass dieses Thema derartig verwinkelt, verwirrend, konfus abgehandelt wird. Man vermisst die epische Klarheit, der Erzählduktus scheint sich der Verwirrung der Zöglinge anzupassen. Irgendwann gibt der Leser auf, nach dem Erzählfaden zu suchen. Die Übersetzung wirkt holprig, was auch nicht gerade zum Lesevergnügen beiträgt.

http://www.wagenbach.de