Landestheater Niederösterreich: Nikolaus Habjan und Julia Kreusch lesen Loriot

Loriot lockt das Publikum scharenweise ins Theater. Nikolaus Habjan ebenso. Besonders als Puppenspieler, Ein wenig enttäuscht waren manche vielleicht, weil er ohne Puppen auftrat. Die Loriotfiguren hätten sich dafür bestens geeignet. Julia Keusch übernahm tapfer diese Rollen. Eine „Lesung“ war angesagt. Es war dann aber doch eine halbszenische Lesung, was auch einige Tücken mit sich brachte. Denn mit dem Manuskript in der Hand war dem halbfreien Spiel Grenzen gesetzt. Umblättern, umräumen für die nächste Szene – das wirkte zwar lässig, aber auch störend, besonders in Szenen wie die „Benimmprüfung“. Publikumswirksamer waren die Szenen, in denen die bedächtige Ruhe sich immer mehr zu einer Explosion auflädt – etwa in der herrlichen Szene: „Hermann, was machst du da“ oder in der legendären Frühstückseiszene. „Morgen bringe ich sie um“ flüstert der Ehemann, leise, damit sie es nicht hört. Habjan immer in leiser, schüchterner, nörgelnder Kopfstimme, Julia Keusch mimt die Forsche. Beide zusammen bilden die berühmten Szenen einer Ehe, frei nach Loriot.-. Das Publikum amüsierte sich königlich, wohl weil es ähnliche Ehestreitigkeiten, die aus dem Nichts entstehen, sehr gut kennt.

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