TANGO ORCHESTRAL – Richard Galliano, Yukata Sado, Tonkünstler Orchester

Es war eine Hommage an den französischen Akkordeon- und Bandoneonspieler Richard Galliano, tatkräftig unterstützt von den Tonkünstlern, die Yukata Sado mit der bekannt sensiblen Hand dirigierte.

Galliano war mit Astor Piazzolla eng befreundet. Daher machte es Sinn, mit der Komposition Piazzollas „Las Cuatro Estziones portenas“ ( „Die vier Jahreszeiten in Bueonos Aires“) den Abend zu eröffnen. „Der Frühling“ beginnt mit spitzen, kurzen Takten, die dann langsam in den sanften Tangohauch des Frühlings übergehen. Wer schon einmal im November, Dezember in Buenos Aires war, den wird die Musik an den Duft der Lindenblüten und an das Vogelgezwitscher in den großen Parkanlagen erinnern. Darauf folgte „Der Herbst“ – eine Musik voller Tangoschmelz. Schmelz ohne Schmalz – das treffen die Musiker (circa 30-40 Streicher), Sado und Galliano vortrefflich!

Ein typischer Nino Rota folgte: „Konzert für Streicher“ 1. Satz – heiter, leicht, als Teppich für ein Filmgeschehen ideal. Yukata Sado ließ die Streicher schwelgen.

Dann wieder Auftritt Galliano mit der Eigenkomposition „Tango pour Claude“ für Akkordeon und Streicher, gewidmet Claude Nugaro, dem französischen Jazz-Sänger und Dichter und engem Freund Gallianos. In der darauffolgnden Komposition „La valse à Margaux“ zitiert Galliano wieder Astor Piazzolla, der ihn ermutigt hatte, die französische „Musette Neuve“ zu schaffen, so wie er den Tango Nuevo kreiert hatte. Fortsetzung mit Nina Rotas „Konzert für Streicher“ – 2. 3. und 4. Satz, der zärtlich beginnt, sich in die Weite verbreitert und mit einem allegrissimo endet.. Yukata Sado ließ die Streicher brillieren.

Richard Galliano beendete das Konzert mit den Eigenkompositionen „Habanerando“ und „Opale Concerto“. Sado legte einen zärtlich-sanften Teppich unter Gallianos kunstvolles Spiel, während Galliano aus seinem Akkordeon ganz ungewöhnliche Töne zauberte, die zunächst wie leises Echo durch den Raum zogen, hin und wieder wie ein Dialog zwischen Vogelstimmen klangen und in einem leisen Traum endeten.

Geschickt ließ Galliano das Publikum in dieser Traum-Tangostimmung verweilen und spielte als Zugabe „Oblivion“ von Astor Piazzolla. Unterdessen setzte sich Sado auf die Stufe seines Dirigentenplatzes und hört diesem einmaligen Akkordeonkünstler voller Bewunderung zu. Galliano „versank“ geradezu in seinem Spiel. Zwei weitere Eigenkompositionen beendeten diesen wundervollen Abend.

Begeisterter Applaus und standing ovation!

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