Theater Akzent: Jürgen Maurer und Maria Köstlinger: Liebe ist…

Gute Unterhaltung! wünscht man dem, der ins Theater geht. Doch was ist „gute“ Unterhaltung? -Schenkelklopfendes Kabarett? Horrorszenarien auf der Burg? Gähenende Langeweile in der Akademie? Politshow im Volkstheater? – All das wohl nicht. Im wahrsten Sinn des Wunsches lieferten das Duo Maurer – Köstlinger einen Abend mit wirklich „guter Unterhaltung“. Scherze über die Liebe und was sich halt so Liebe nennt, kurzweilig begleitet von dem Geigenduo Suonare (Kathrin Lenzenweger und Peter Gillmmayr). Man lachte, weil man sich selbst auf die Schaufel genommen fühlte, weil der Partner punktgenau gerade in den berühmten Kakao gezogen wurde. Ironie und ihre tiefere Bedeutung, auch Flachwitze – gestaltet von den beiden in feinster Schauspielermanier- amüsierten das Publikum.

Es begann mit Erich Frieds bekanntem Gedicht „Es ist was es ist, sagte die Liebe“ – Liebe ist also nicht fassbar, daher hat jeder seine eigene Erfahrung und Definition. Die beiden Interpreten hatten sichtlich Spaß daran, das Publikum quer durch den Gemüsegarten der Liebesvorstellungen zu jagen. Dass schon Goethe die Männer für Chamäleon in Sachen Liebe hält, ist kein Wunder. Ist ein Mädl weg, haucht schon die nächste ihm einen Kuss auf die Wange. Zeitensprung zu Fritz Grünbaum. Der rät dringend von jeglicher Verlobung als das größte Ärgernis ab. Bald wird die Luft um die Liebe dicker – Frauen werden als lästige ZIcken, Männer als wehliedige Feiglinge durch den Wolf gedreht. Die Skala der Heiterkeit steigt, weil jeder und jede mit auf der Bühne zitierten Erkenntnissen seine Erfahrung gemacht hat. Ob es die Frau ist, die den Mann anjammert, sie habe nichts anzuziehen, oder der Mann, der von der Frau gelöchert wird: Liebst du mich wirklich? Wirkliche Liebe – gibts die? fragen die beiden Interpreten auf der Bühne lachend und verbeugen sich vor dem Publikum mit Augenzwinkern. „Gute Unterhaltung!“ – ja, das bot der Abend zu hundert Prozent. Theater ohne Trauerrand, ohne Mahnungen, ohne Gefasel von Augenhöue und Respekt. Man durfte einfach genießen!

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