Regie: Hakon Hirzenberger. Stefano Bernardin als Kurt, KLaus Rohrmoser als Anton.
In weiteren Rollen: Peter Wolf und Lisa Lena Tritscher
Anton lebt allein, hockt vor dem Fernseher, als der Tod, der sich höflich als „dein Freund Kurt“ vorstellt, ihn besucht und ihm sein Ende ankündigt. Kurt will noch nicht gleich sterben, er schindet sich noch einen Tag heraus, um diverse Dinge zu erledigen. Obwohl der Tod gerade im Dauerstress ist, willigt er ein. Doch es kommt anders.. Anton hat am Ende das Leben im Spital mit all den lebensverlängernden Operationen und Medikamenten gründlich satt und wünscht sich sehnlichst, dass Kurt endlich sein Versprechen einlöst. Doch irgendwie klappt die Sache nicht. Anton muss gegen seinen Willen und mit Hilfe der lebensverlängernden Operationen weiterleben und stirbt schlussendlich in einem Pflegeheim , ganz ohne Hilfe seines Freundes Kurz.
Lothar Greger schrieb eine sperrige Komödie mit Tabubrüchen zum Thema Tod und Sterbehilfe. Er stellt die Frage, ob es sinnvoll ist, das Leben gegen den Willen eines Patienten so lang wie möglich durch die Medizin zu verlängern. Das Schlussbild im Pflegeheim ist trist, Anton hockt eingesunken und lebensmüde unter anderen Insassen des Heimes. Als Kurt Anton besucht, um ihn in den lang ersehnten Tod zu führen, ist dieser schon tot. Kurt hat versagt und ist verzweifelt.
Gespielt wird mit Einsatz aller komödiantischen Möglichkeiten: Stefano Bernardin in der Rolle des Todes gibt eine perfekte Figur eines gestressten Vertreters ab, Nervös und durch allzu viele Aufträge selbst dem eigenen Tod nahe spielt er diese Rolle eines überforderten Vertreters einer Macht glaubhaft, vielleicht ein wenig maniriert in den immer gleichbleibenden Gesten und Sätzen, die ihm der Autor Lothar Greger und der Regisseur Hakon Hirzenberger auferlegen. Peter Wolf ist ein rüstiger Alter, dem die Einsamkeit zu schaffen macht. Geschickt spielt der Autor mit dem umgekehrten Jedermann-Motiv: Anton will sterben, der Tod kann seinem Auftrag nicht wirklich professionell nachkommen.
Das Publikum amüsiert sich, viele jedoch fragten sich nachher, ob das Thema als „Komödie“ durchgehen kann. Denn das triste Bild des Pflegeheims bleibt im Gedächtnis und man nimmt den Gedanken mit nach Hause, dass so ein Ende einem selbst ob kurz oder lang auch blühen könnte.
Noch bis 28. März 2023 am Spielplan