Volksoper Wien: Schoenberg in Hollywood

Musik: Tod Machover, Libretto: Simon Robson, Regie und Bearbeitung: Helen Malkovsky. Bühnenbild und Video: Sophie Lux.

Arnold Schönberg: Marco di Sapia, Alter Ego: Christian Graf, Girl: Lauren Urquhart, Boy: Jeffrey Traganza.Orchester der Volksoper Wien, Dirigent: Gerrit Prießnitz

Zuallererst sei hier die enorme stimmliche Leistung hervorgehoben, die diese Musik von den Sängern abverlangt. Dann ist wichtig: Ohne die ausgezechnete vorherige Einführung im nahen Schönberg-Center wäre es fast unmöglich, dem Geschehen zu folgen. Gezeigt wird eine Biopic. Das Leben Schönbergs (die Schreibweise Schoenberg ist die amerikanische Version, die auch im Titel verwendet wird) wird in knappen Szenen gespielt. Die Schwierigkeit für die Zuseher besteht aus der zeitlichen und örtlichen Zuordnung, sowie der Zuordnung der „beiden Schönbergs“. Mit Hilfe der Einführung findet man den roten Faden, allerdings nicht immer mit Treffsicherheit. Die Oper zeigt das Leben Schönbergs im Rückblick und im Vorausblick. Der zeitliche Dreh- und Angelpunkt ist 1934, als Schönberg in Los Angeles ankommt und den Filmproduzenten Irving Thalberg trifft. Eindrucksvoll sind die Szenen, die in Schönbergs Leben gravierende Spuren hinterließen, wie etwa das Verhältnis Richard Gerstls mit Schönbergs Frau Mathilde. Dezent werden Bilder Gerstls, sein zerquältes Selbstporträt eingespielt, dann sein Selbstmord. Schönberg in den Szenen mit seiner Frau – er verlangt totale Unterwerfung. Alles nur in minimalistischen HInweisen. Dann seine Auseinandersetzung mit dem Judentum. Dazwischen immer wieder seine Karriere in Hollywood.

Alles in allem: ein sehr anstrengender, aber interessanter Abend.

Aufführungsort: Kasino im Schwarzenberg, wo sich die Volksoper eingemietet hat.

http://www.volksoper.at