Festspielhaus St. Pölten:James Thierrée: Room

James Thierrée macht alles: Kreation, Musik, Bühne, Kostüme, Performance

Der Allroundler James Thierrée wurde 1974 in Lausanne geboren. Er tourte seit seiner Kindheit in der Zirkustruppe seiner Eltern (Jean Baptiste und Victoria Thierrée Chaplin) durch die Welt und gründete 1998 sein eigenes Ensemble. Der eine Großvater – Charly Chaplin – gab ihm die Begabung für Clownerie und Akrobatik, der andere -Eugène O`Neill . die Begabung für Poesie mit.

„Room“ ist wohl eine der verrücktesten Aufführungen, die man in den letzten Jahren im Festspielhaus zu sehen bekam. Wenn man eine Story finden will – was nicht leicht ist – so etwa diese: Thierrée sucht sein eigenes Zimmer, das er in der Kindheit vermisste. Auf der Bühne stehen Wände, Kommoden, Sofas, alles im schäbigen 1900-er Look. Doch der Architekt kann sich noch so bemühen, nie ist Thierrée zufrieden. Immer werden die Wände eingerissen, umgestellt, alles rollt, alles kippt. Chaos ist das beherrschende Element des Abends. Es rollen, turnen, schreien, singen, musizieren rings um Thierrée ausgelassene, aus einer Irrenanstalt frei gelassene Figuren. Thierrée ist der dumme Clown, der sich mit Gegenständen, Menschen, Musikinstrumenten matcht, er ist der kluge, hinterlistige Clown, der die anderen dirigiert. Am besten, man fragt nicht nach dem Sinn, lächelt über manche Lächerlichkeiten. „Alles ist nur bla, bla, bla“, tönt es immer wieder von den Spielern herab auf die Zuschauer. Die Kinder kichern bei manchen Szenen, die Erwachsenen???…????

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