Peter Balko, Zusammen sind wir unbesiegbar. Zsolnay Verlag

Aus dem Slowakischen von Zorka Ciklaminy

Unser Lesekreis war empört! Wie kann man diesen Text, der nie den Namen „Roman“ verdient, drucken! Dann noch mit einem verführerischen Cover versehen, das zwei Buben zeigt, die friedlich aufs Wasser oder über eine Landschaft schauen. Unschuldig, lieb. Und auf der Rückseite des Covers heißt es: „Peter Balko erzählt unterhaltsam und sehr warmherzig die Geschichte von Tom Sawyer und Huckleberry Finn.“ Mark Twain würde aus dem Grab heraussteigen und gegen den Vergleich wüten.

Das sind keine Lausbubenstreiche, die der dicke und feige Leviathan und der Draufgänger und Raufer Kapia da inszenieren. Das sind Gewalttaten gegen alle und alles, gegen Tiere und Menschen, grausam und zynisch. So krank sind keine Kinder. Der Aufbau des „Romans“ ist wirr, man kennt sich nicht aus. Peter Balko, wie so viele andere Jungautoren auch, gebärdet sich als Schreibrevoluzzer. Seine Figuren, vor allem der Draufgänger Kapia, wälzen sich mit Vergnügen in verbalen und handgreiflichen Grauslichkeiten und Grausamkeiten. Balko möchte sich als Antinormschreiber gerieren, übersieht aber dabei, dass er genau damit in die Falle der Marktkonformität tappt. Denn so wie er schreiben inzwischen schon viele. Dass er mit diesem Text auch einige Preise einheimste, ist einerseits unverständlich, andrerseits scheint die Preisvergabe auch einer gewissen Marketingstrategie zu unterliegen, die da heisst: Je wilder, ungehobelter Wortwahl und Text sind, desto eher ist das „Werk“ preiswürdig.

Ich nenne so einen Text „go and stop“! – Ich beginne zu lesen, nach einer Seite lege ich ihn angewidert weg, da ich dem Text nicht das geringste Interesse entgegenbringen kann. Und beginne Tage später von Neuem. Mit demselben Ergebnis. Nun kann man sagen – meine Schuld. Warum habe ich das Buch gekauft?! – Ja, eben wegen des verführerischen Coverbildes und wegen des Klappentextes -s.oben.

Frage: Glaubt der Verlag, dass eine solch total falsche Fährte für das Image des Verlages gut ist? – Das ist eine Strategie, die nach hinten losgeht. Denn die Leser werden beim nächsten Buch, das der Verlag herausgibt, misstrauischer gegen Cover und Klappentext sein.

Bitte mehr Ehrlichkeit in der Gestaltung des Covers und im Klappentext. Schönfärberei verärgert!

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