Staatsoper: im siebten himmel

Aufführung: 19. November 2021

marsch,walzer. polka

Musik: Vater und Sohn Johann Strauß, Josef Strauß, Choreographie: Martin Schläfer- Bühne und Kostüme: Susanne Bisovsky

Sinn und Stilrichtung des Titels „im siebten himmel“ treffen vor allem oder eher „nur“ auf den ersten Teil des Abends zu: Wenn Martin Schläpfer ohne Angst vor Süße mit einer leichten, spritzigen Choreographie das Publikum verzaubert. Tatkräftig geholfen hat ihm dabei Susanne Bisovsky: Vor einem melancholischen Bild der Donauauen tanzen ihre heiter- witzigen Kostüme, mal in weiten Rosenröcken oder in körpernahen schwarzen Spitzen

Mit viel Humor lässt Martin Schläpfer seine Figuren tanzen, hopsen, sich zu Figurenknäuel fügen und irgendwie sich wieder auflösen. Manchmal sieht man mehr Zirkusakrobatik als Ballett. Mit dem starken Akzent auf Beine und Arme erzielt Schläpfer Kombinationen, Figuren, die mit einem kleinen Wink des Fußes den Witz einladen, mitzutanzen. Beeindruckend das Solo von Katevan Papava. Präzision und Innerlichhkeit des Tanzes sind ihr Markenzeichen.

In den „Sphärenklängen“ verstärkt Schläpfer die Komik, besonders durch das Clownpaar, hervorragend unbeholfen, genial- hilflos getanzt von Fiona McGee und Cologero Falla s. Bild unten:

Fiona McFee, Calogero Failla ® Ashley Taylor

fly paper bird – uraufführung

Musik: Aus der 5. Symphonie von Gustav Mahler

Choreographie:Marco Goecke

Gedicht: Mein Vogel von Ingeborg Bachmann

® Ashton Taylor

Man sieht Tänzer, die mit den Armen, Oberkörper und Kopf zucken, kreisen, rucken, zittern. Als ginge gerade die Welt unter und diese Figuren seien die letzten Überlebenden. Das zu der eindringlichen Musik Mahlers. Dazwischen hört man nur leise, fast kaum verstehbar, Wortteile aus dem Bachmanngedicht. Am Ende liegen die Tänzer bis zur Taille von den Flügeln des Vogels begraben. Ist es dieNatur, die sterbend über die Menschen sich senkt? Rätselhaft. Man bewundert die Leistung der Tänzer! Aber so mancher fragt sich – auch die Schreiberin der Zeilen – warum diese „Anti-Choreographie“? Vielleicht als Kontrast zum ersten und letzten Teil dieser Trilogie.

symphony in c

Musik: Symphonie C-Dur von Georges Bizet

Choreographie: George Balanchine ® The school of American Ballett

Klassisch: Vor azurblauem Hintergrund Tänzerinnen im weißen Tütü und Tänzer im eleganten schwarzen Samt. Spitze, Spitze im besten Sinn, Balanchine feiert die Hochklassik des Balletts.

Liudmila Konovalova und Alexey Popoy ® Ashley Taylor

Eine Spitzenleistung des gesamten Ensembles. Genuss pur für die Zuseher!

Viel Applaus, besonders auch für Patrick Lange, der das Orchester und die Tänzer behutsam durch den Abend führte.

Die Schreiberin ist neugierig auf das erste Handlungsballett von Martin Schläpfer.

http://www.wiener-staatsballett.at

http://www.wiener-staatsoper.at