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Willkommen
auf dem bunten Kulturmarkt von Silvia Matras.
Ich bin immer neugierig, nie objektiv, dafür ehrlich!
Ich schreibe mehr aus der Seele als aus dem Kopf.
Alexander Ostrowskij, Schlechte Partie. Burgtheater
<p>Der Regiesseur Alvis Hermanis setzt auf Tragikkomödie, Trash und Slapstick. Auf der Drehbühne entfaltet er ein Kaleidoskop bürgerlicher Szenarien: Sofas, Vitrinen, Fauteuils, jede Menge Familienfotos und Pistolen als Wandschmuck. Die Bühne als Spiegelbild der Gesellschaft – gut. Auf den Sofas schnarchen betrunkene Kaufleute, Beamten. Und einige im Puplikum schließen sich an und machen ihr Weihnachtsnickerchen. […]</p>
Silvia Matras
27. Dez. 20172 Min. Lesezeit
Ballettabend in der Staatsoper: „Verklungene Feste und Josephslegende“
<p>Da kamen alle Ballettfans und freuten sich über ein Wiedersehen mit einem typischen John Neumeier-Festabend! Und über ein Wiedersehen mit Vladimir Shishov und Mihail Sosnovschi! Beide tanzten schon 2015in den „Verklungenen Festen“ mit unglaublicher Eleganz und Finesse. Die Elegie und Melancholie der Atmosphäre spiegelt sich ganz und gar in der Choreographie – viele sehr langsame, […]</p>
Silvia Matras
24. Dez. 20172 Min. Lesezeit
Joseph Lorenz las die Novelle „Lenz“ von Georg Büchner.
<p>Anlässlich des 180. Todestages von Georg Büchner las Joseph Lorenz die Novelle „Lenz“ im Alumni Club der Medizinischen Universität Wien. Wer sonst als Lorenz könnte es wagen, diese poetische Analyse eines beginnenden Wahns zu lesen? – Nein nicht lesen, leben, erleben lassen. Sich in die Person des vom Wahn getriebenen jungen Dichters Lenz hineinwerfen, mit […]</p>
Silvia Matras
17. Okt. 20171 Min. Lesezeit
Joseph Lorenz, Spiel im Morgengrauen. Theater Akzent
<p>Wenn Joseph Lorenz liest, dann ist die Studiobühne im Theater Akzent bis zum letzten Platz gefüllt. Diesmal also: „Spiel im Morgengrauen“ von Arthur Schnitzler. Ich kenne zur Zeit keinen Sprecher/Schauspieler, der Schnitzler besser lesen könnte als Joseph Lorenz. Mit hoher Sensibilität für Tempo, Zurücknahme, sich aufbauender Dramatik erzeugt Lorenz atemlose Spannung. Alles beginnt sehr unspektakulär: […]</p>
Silvia Matras
27. Sept. 20172 Min. Lesezeit
Das Pittsburgh Symphony Orchestra und Matthias Goerne in Grafenegg (31.August 2017)
<p>Wieder einmal hat der Wettergott dreingepfuscht, und das Konzert musste vom Wolkenturm ins Auditorium verlegt werden. Wahrscheinlich hatten die Musiker des Pittsburgh Orchesters und der Dirigent Manfred Honeck sich auf die Akustik des Wolkenturms eingestellt, wo ja so richtig auf die Pauke gehaut werden darf, ohne dass Wände und Ohren bersten. Das Auditorium hingegen fasst […]</p>
Silvia Matras
1. Sept. 20172 Min. Lesezeit
Der Feuervogel. Ballettabend in der Volksoper
<p>Tänzer der Wiener Staatsoper und Volksoper stellten ihr Regietalent unter Beweis. Für das Publikum war gleich der 1. Teil „Petruschka“ nach der Musik von Stravinsky (Fassung 1947) eine Herausforderung. Eno Peci, allen Ballettfreunden als hervorragender Tänzer bekannt, zeichnete für die Choreographie und Dramaturgie (gemeinsam mit Pavol Juras) verantwortlich. Und er hatte den Mut, ein ganz […]</p>
Silvia Matras
8. Mai 20172 Min. Lesezeit
La Wally. Volksoper Wien
<p>Ein großartiger, atemberaubender Abend! Alfredo Catalanis Oper, bisher nicht allzu oft gespielt, wurde in der Volksoper vom Bühnenorchester der Wiener Staatsoper unter dem fast rauschhaften Dirigat von Marc Piollet und der subtilen Regie von Aron Stiehl erfolgreich auf die Bühne gebracht. Beeindruckend wurde Stiehl von dem Bühnenbildner Frank Philipp Schlössmann unterstützt, der mit seinen riesigen […]</p>
Silvia Matras
13. Apr. 20172 Min. Lesezeit
Thomas Melle, Die Welt im Rücken. rowohlt Verlag. Dazu die Matinnée: Gespräch mit Joachim Meyerhoff und Heide Tennerund
<p>In diesem Text (kein Roman, keine Fiktion) berichtet Thomas Melle frappierend ehrlich über seine bipolare Störung, seine manischen und depressiven Abstürze und Zerstörungen, über seine immer wiederkehrenden stationären Aufenthalte in der Klinik, seine Flucht daraus und von der einerseits den Körper und Geist verändernden Wirkung der Medikamente und andrerseits von der unabdingbaren Abhängigkeit von ihnen. […]</p>
Silvia Matras
31. März 20172 Min. Lesezeit
Marie Luise Lehner: Fliegenpilze aus Kork. Kremayr&Scheriau
<p>Ein Lesevergnügen der besonderen Art! Die 22 Jahre junge Autorin erzählt – nein, besser: sie protokolliert – in Stakkatosätzen über ihren recht ungewöhnlichen Vater. Sie erzählt in der Ichform, aus der Perspektive eines Kindes, das seinen Vater (fast) bedingungslos liebt. Die Eltern sind getrennt. Das Protokoll beginnt mit der Stunde Null, der Geburt, und setzt […]</p>
Silvia Matras
16. Feb. 20171 Min. Lesezeit
„Die Verdammten“ nach Luchino Visconti. Theater in der Josefstadt
<p>Mit dem Regisseur Elmar Goerden hat die Josefstadt einen der interessantesten Theatermacher im deutschsprachigen Raum ins Haus geholt. Seine Inszenierungen von Ibsens „Borkman“ (2012) und „Kafka-Projekt“(2015) wurden mit Preisen für die beste Regie ausgezeichnet. Mit den „Verdammten“ liefern Goerden und das ganze Ensemble einen der intensivsten Theaterabende der laufenden Saison. Es geht um die Kruppfamilie. […]</p>
Silvia Matras
8. Feb. 20172 Min. Lesezeit
Sabine Gruber, Daldossi oder Das Leben des Augenblicks. C.H. Beck
<p>Ein Roadmovie der besonderen Art: Bruno Daldossi ist Kriegsfotograf, von sich und seinem Beruf angeekelt, Trinker und überhaupt kaputt. Marlis, sein Beziehungsanker durch Jahre, hat ihn verlassen. Sie kann und will nicht mehr mit seinen schrecklichen Geschichten leben, nicht in all ihrem Tun und Handeln relativiert und in Beziehung zum Leben in den Kriegsgebieten gesetzt […]</p>
Silvia Matras
27. Jan. 20172 Min. Lesezeit
Arthur Miller: Hexenjagd. Burgtheater
<p>Dass Arthur Miller ein exzellenter Dramatiker ist, wissen wir. Dass er ein Gespür für die Gefahren in der Gesellschaft hat, wissen wir auch. Sein Drama „Hexenjagd“ schrieb er Anfang der 1950er Jahre vor dem Hintergrund der Kommunistenverfolgung durch den Ausschuss des Senators McCarthy in den USA. 1956 wurde er selbst vor den Ausschuss zitiert. Weil […]</p>
Silvia Matras
1. Jan. 20172 Min. Lesezeit
Wiener Staatsopernballett: Balanchine, Liang, Proietto. 2.11. 2016
<p>Georges Bizet: Symphonie in C Die Choreografie von Balanchine ist eine Hommage an das klassische Ballett. Vor einem klaren blauen Hintergrund tanzen die Tänzerinnen in weißem Tüllröckchen und die Männer in Schwarz. Jeder der 4 Sätze wird von einem anderen Solistenpaar, anderen Solopaaren und dem Ensemble getanzt. Im ersten Satz „Allegro vivo“ tanzen Natascha Mair […]</p>
Silvia Matras
3. Nov. 20162 Min. Lesezeit
Joseph Lorenz liest: „Unbekannter Arthur S.“ im Theater Akzent/Studio
<p>Es war eine “ Joseph Lorenz-Woche“. Zum 85. Todestag Arthur Schnitzlers las Joseph Lorenz am 17.10. in der MedUni Wien die „Traumnovelle“ (s. dazu den Beitrag) und am 20. 10. in der Studiobühne im Theater Akzent „unbekannte Texte“. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber ich kann es nicht oft genug schreiben, sagen: Seine Stimme, seine […]</p>
Silvia Matras
21. Okt. 20163 Min. Lesezeit
Joseph Lorenz liest die „Traumnovelle“ von Arthur Schnitzler.
<p>Wenn Jospeh Lorenz Schnitzler liest, ersetzt er uns Zuhörern jeden Film oder auch jeden Theaterabend. So klar und von einander abgesetzt führt er uns die einzelnen Figuren vor Augen. Es beginnt harmlos. Die übliche Eheszene: Fridolin und Albertine kommen von einem Ball zurück. Geplauder. Die ersten Geständnisse: Sie erzählt von dem schönen jungen Dänen, dem […]</p>
Silvia Matras
19. Okt. 20161 Min. Lesezeit
Marie Antoinette. Ballett an der Volksoper.
<p>Aufführung am 23. Mai 2016 In der Neufassung von Patrick de Bana. Diesmal Natascha Mair als Marie Antoinette. Sie tanzt die Rolle als die Jugendliche, das Mädchen, das in diese Ehe von Maria Theresia hineinpolitisiert wird und sich am französischen Hof recht munter zurecht findet, da und dort flirtet und erst im Gefängnis und knapp […]</p>
Silvia Matras
24. Mai 20162 Min. Lesezeit
John Hopkins, Diese Geschichte von Ihnen. Akademietheater
<p>Nikolaus Ofczarek in seiner Lieblingsrolle als Berserker! ER darf sich Austoben. Drei Stunden schlägt, quält er sich selbst, seine Ehefrau, seinen Vorgesetzten und das Opfer, schleudert sich und andere quer über die Bühne, dass man um die Knochen der Schauspieler bangt. Nicht alle haben diese heftige Schlagorgie ausgehalten und gingen in der Pause. Die blieben, […]</p>
Silvia Matras
24. Apr. 20162 Min. Lesezeit
Le Corsaire. Ballett. Wiener Staatsoper
<p>Manuel Legris weiß um die Publikumswirksamkeit des Handlungsballetts. Vielleicht ist die Zeit reif, und man hat sich an den abstrakten Tanzperformances schon ein wenig satt gesehen. Im „Corsaire“ ist Legris für Musikauswahl (Adolphe Adam u.a.) und die Choreografie zuständig. Luisa Spinelli liefert dazu farbenprächtige Kostüme und zauberhafte Tableaus. Insgesamt eine opulente, sehr unterhaltsame Aufführung. Dass […]</p>
Silvia Matras
29. März 20162 Min. Lesezeit
Zülfü Livaneli, Serenade für Nadja, aus dem Türkischen von Gerhard Meier. Klett-Cotta
<p>Livaneli zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern der Türkei. Aus seinen Romanen ist herauszupüren, dass er Filmemacher und Komponist ist. Denn seine Geschichten sind musikalisch und lesen sich wie Drehbücher -so griffig, ergreifend. Livaneli baut seine Romane nach einem bestimmten Konzept: Immer steckt in einer Geschichte eine andere – die wesentliche, die wichtige, die erst enthüllt […]</p>
Silvia Matras
3. März 20161 Min. Lesezeit
Zülfü Livaneli: Schwarze Liebe, Schwarzes Meer. Aus dem Türkischen von Gerhard Meier. Klett-Cotta
<p>Wie kommt es, dass wir Literaturfreaks diesen genialen Schriftsteller aus der Türkei nicht kennen? Alle reden nur von Pamuk und seinen zu gegeben erfolgreichen Romanen. Liveli ist ein vielseitiges Genie. 1970 musste er als politisch verfolgter aus der Türkei fliehen. In Stockholm, Paris und Athen arbeitete er als Regisseur, Musiker – unter anderem mit Theodorakis […]</p>
Silvia Matras
9. Feb. 20162 Min. Lesezeit