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Johanna Frid, Haralds Mama. Eichborn Verlag

  • Silvia Matras
  • 8. Okt.
  • 1 Min. Lesezeit

Aus dem Schwedischen von Susanne Dahmann

©Bastei Lübbe
©Bastei Lübbe

Auf der Titelseite ist ein Hund abgebildet. Warum? Harald, um den sich zwei Frauen streiten, wird öfter mit einem sanften Golden Retriever vergleichen. Allerdings gleicht der Titelhund eher einem Mischling aus Wolf und Schäfer. Aber Titelbilder sind ja meist nur Marketinggags und haben oft wenig mit dem Inhalt zu tun. Also Harald ist der von zwei Frauen umkämpfte Mann: Er ist Sohn der "Mama", die ihre Fürsorge auf ihn konzentriert. Er ist über 30, lebt mit "Claudia" zusammen und ist ziemlich drogenabhängig. Claudia - ihr Name wird erst ganz zum Schluss genannt - ist Epileptikerin,ebenfalls psychisch ziemlich gestört. Ihre Sicht auf die Dinge ist zynisch, verbrämt mit Pseudointellektualismus. So - das wären die Figuren.

Zu Beginn warten Mama und Claudia, die Icherzählerin, auf einem kleinen Flughafen hoch im Norden auf Harald, der von seiner Entziehungskur zurückkehrt. Bei wem wird er dann wohl wohnen? Beide beanspruchen ihn. Mama und Claudia sind einander spinnefeind. Generationenkonflikt? Eher die Auseinanderseetzung zweier Hyänen, die beide um die Beute Harald raufen. Claudia verweigerte Mama immer wieder die Besuche in der Wohnung in Malmö. Doch Harald braucht seine Mama, sowie sie ihren Harald braucht. Und Harald möchte, dass die beiden Frauen sich gut verstehen, was bei klarem Blick ganz unmöglich ist,

Der Streit um Harald wird von Claudias Seite mit aller Abneigung und Hässlichkeit geführt, von Mamas Seite mit heuchlerischem Verständnis, was Claudias Wut soweit hochkochen lässt, dass sie Mama eine "reinhaut". Danach geht nichts mehr.

Ein nerviger Roman um nervige Figuren. Muss man mögen.

 
 
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