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Kultursommer Semmering: Robert Meyer liest Wilhelm Busch

  • Silvia Matras
  • 29. Aug.
  • 1 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 12. Sept.

R. Meyer © Moritz Schell Wilhelm Busch ©HJPrießHansMüllerHanel


Es war, als wären sie Zwillingsbrüder. Was der eine schrieb, verwirklichte der andere mit toternster Miene, in den Augen ein kleines, boshaftes Schmunzeln. Dem Publikum durch viele Rollen bekannt, als Schauspieler und Theaterdirektor gleichermaßen geliebt und geschätzt, genoss Robert Meyer sichtlich den Humor des Humor- und Ironiemeisters Wilhelm Busch. Und das Publikum erst recht.

Als Entrée gab es Unbekanntes oder zumidest weniger Bekanntes, wie den "Maler Klecksel", "Der alte Narr" und Teile aus "Kritik des Herzens". Da drehte sich alles um die Themen Einsamkeit, Narrheit und vor allem um den seelen- und hirnlosen Kritiker, der sich gescheiter als der Künstler wähnt, dessen Werk er zu beurteilen sich anmaßt.


Nach der Pause dann das erwartete Highlight: Max und Moritz. Mitleidlos wüten die beiden Kerlchen und bringen die honorigen Einwohner zur Verzweiflung. Man gönnt den beiden Fratzen vom Herzen den unrühmlichen Sturz in den Kamin. Mutig und äußerst "unpädagogisch" lässt Busch die beiden Quälgeister im Ofen des Bäckers umkommen. Dass da noch keine "Hüter, bzw. Hüterinnen" der Kultrur Protest eingelegt haben und das Buch verbieten wollten, ist fast ein Wunder.


Das Publikum hat den Nachmittag genossen. Danach wollten einige wissen, ob Robert Meyer in der Josefstadt weiterhin zu erleben sein wird. Er beruhigte: Solange Herbert Föttinger noch Direktor ist, wird er noch viele Male die Hitkomödie "Sunny Boys" gemeinsam mit dem Herrn Direktor spielen.


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