Volksoper: "Im Salon der Adele Strauß.
- Silvia Matras
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Aktualisiert: vor 16 Stunden

Untertitel: Ein besonderer Blick auf den Jubilar
"Starke Frauen braucht das Business - auch in der Unterhaltung" geht als Motto dem Abend voran. Und Adele Strauß war stark, hat ihren schwierigen "Schani" ertragen, gemanagt und sicher auch geliebt - nicht nur wegen seines Riesenerfolges. "Er war ja eine Ikone, ein Idol, wie etwa Elvis Presley, Falco oder Michael Jackson", so Ulrike Steinsky alias Adele.
Ein Abend wie gemacht für Oprettenfans. Und sie kamen - gut informiert, was Liedtexte und Melodien anging. Manche summten oder flüsterten leise den Text. Man spürte förmlich ein Art "Operettenknistern", eine Aufgeregtheit, weil endlich wieder die geliebten Melodien von ihren geliebten Stars zu hören waren. Denn es waren die Großen, die Ikonen der Operettenwelt aus einst angesagt:
Allen voran Ulrike Steinsky als Adele, die mit Witz und Ironie durch den Abend führte. Über ihren Schani ließ sie nix kommen, verteidigte ihn gegen die große Konkurrenz, wie etwa Millöcker, Zeller und später Lehar. Dem Allerweltskerl Strauß war nur die Musik wichtig, um das Marketing, die Finanzen etc. musste sich Adele kümmern. Was sie bis an ihr Lebensende mit Eifer und Leidenschaft tat. Schon zu Lebzeiten verpasste man ihr deshalb den Spitznamen "Cosima im 3/4 Takt".
Neben Ulrike Steinsky traten Altbekannte aus der Operettenwelt auf: Gerhard Ernst gab unter anderem mit viel Humor und Augenzwinkern das berühmte Lied des Schweinehirten "Ja, das Schreiben und das Lesen.." zum Besten. Berührend auch das "Fiakerlied", das zwar nicht von Strauß, sondern von Gustav Pick stammt, aber dem Ernst scheint es in die Gene eingeschrieben zu sein. Überzeugend auch einer aus der jüngeren Generation: Vladimir Polovinchik mit dem Angeberlied: "Ja da alles und mehr.." aus "Der Zigeunerbaron".Mit Sebastian Reinthaller ging er gemeinsam zum Souper ("Fledermaus") - beide ernteten großen Beifall! Die Grande Dame-Rollen sang Martina Dorak, die das Publikum mit dem "Schwipslied" aus "Eine Nacht in Venedig" bezauberte. Aus dem Opernstudio der Volksoper entsprang das junge Küken Chelsea Guo mit dem entzückenden Auftritt "Spiel ich die Unschuld vom Lande".
Das Ensemble prostete am Ende mit der Arie "Brüderlein und Schwesterlein (Die Fledermaus) dem Publikum mit "Champagner" zu. Eric Machanic begleitete alle Sänger und Sängerinnen professionell und einfühlsam am Klavier.
Eingerahmt wurde dieses Nostalgieprogramm vom sechsköpfigen Bläserensemble (Andreas Aichinger, Michael Schwaighofer, Reinahrd Zmölnig, Christian Eisenhut, Robert Schweiger). Sie hatten tollkühn bekannte Melodien wie etwa die "Pizzikato-Polka" einfach für Bläser umgesetzt.
Gerührt und dankbar beklatschte das Publikum ihre Lieblinge.