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Willkommen
auf dem bunten Kulturmarkt von Silvia Matras.
Ich bin immer neugierig, nie objektiv, dafür ehrlich!
Ich schreibe mehr aus der Seele als aus dem Kopf.
Joseph Lorenz, Spiel im Morgengrauen. Theater Akzent
<p>Wenn Joseph Lorenz liest, dann ist die Studiobühne im Theater Akzent bis zum letzten Platz gefüllt. Diesmal also: „Spiel im Morgengrauen“ von Arthur Schnitzler. Ich kenne zur Zeit keinen Sprecher/Schauspieler, der Schnitzler besser lesen könnte als Joseph Lorenz. Mit hoher Sensibilität für Tempo, Zurücknahme, sich aufbauender Dramatik erzeugt Lorenz atemlose Spannung. Alles beginnt sehr unspektakulär: […]</p>
Silvia Matras
27. Sept. 20172 Min. Lesezeit
Elena Ferrante, Die Geschichte der getrennten Wege. Aus dem Italienischen von Karin Krieger. Suhrkamp
<p>Nun begleiten sie uns wieder für eine Weile: Elena und Lila aus Neapel, genauer aus dem heruntergekommenen Viertel Rione. Die späten 60er und die beginnenden 70er Jahre bilden den politische Rahmen. Das Buch ist eine Zeitreise in die eigene Vergangenheit vieler Leserinnen, die sich in der Figur Elenas teilweise wiedererkennen werden. Lila hat sich von […]</p>
Silvia Matras
21. Sept. 20173 Min. Lesezeit
André Uzulis, Hans Fallada, Biografie. Steffen Verlag
<p>Eine gut recherchierte Biografie, die trotz ihrer überpeniblen Genauigkeit nicht trocken oder langweilig wirkt. Fallada, mit bürgerlichem Namen Rudolf Dietzen (1993 -1947) lebte wahrlich in schweren Zeiten. Als Sohn eines gutbürgerlcihen Beamten (Richter) rebellierte er in der Jugend gegen ihn und das allzu geregelte Leben, plante mit einem Freund einen Doppelselbstmord, wobei er den Freund […]</p>
Silvia Matras
4. Sept. 20172 Min. Lesezeit
Das Pittsburgh Symphony Orchestra und Matthias Goerne in Grafenegg (31.August 2017)
<p>Wieder einmal hat der Wettergott dreingepfuscht, und das Konzert musste vom Wolkenturm ins Auditorium verlegt werden. Wahrscheinlich hatten die Musiker des Pittsburgh Orchesters und der Dirigent Manfred Honeck sich auf die Akustik des Wolkenturms eingestellt, wo ja so richtig auf die Pauke gehaut werden darf, ohne dass Wände und Ohren bersten. Das Auditorium hingegen fasst […]</p>
Silvia Matras
1. Sept. 20172 Min. Lesezeit
Melanie Raabe. Die Falle. btb
<p>Melanie Raabe kann Spannung erzeugen, den Leser fesseln. Der Trick: kein Dedektiv forscht endlos langweilig, sondern die Zeugin eines Mordes sucht den Mörder in eine Falle zu locken. Dann beginnt ein Katz- und Mausspiel, in dem der Mörder den Spieß umdreht und der Zeugin suggeriert, sie wäre die Mörderin! Ein genialer Einfall der Autorin. Durch […]</p>
Silvia Matras
12. Juli 20171 Min. Lesezeit
Nurejew-Gala 2017. Wiener Staatsoper
<p>Ein rauschendes Fest für Augen und Ohren! Manuel Legris ließ seine „Puppen tanzen“ – und wie! Nach einer eher einschläfernden Introduktion aus Dornröschen ging es in ein „Solo“, das von Kimoto, Szabo und Wielick mit Höllentempo nach Musik von Bach hingetanzt wurde. Man war wach – und das war gut so, denn schon folgte einer […]</p>
Silvia Matras
30. Juni 20172 Min. Lesezeit
DDelphine de Vigan, Das Lächeln meiner Mutter. Droemer. Aus dem Französischen von Doris Heinemann
<p>Es ist eines der Hauptthemen, das Delphine de Vigan immer wieder beschäftigt: Die Frage, wieviel in einem Roman, einem literarischen Werk jeglicher Gattung Fiktion, wieviel reine Berichterstattung sein darf. In dem vorliegenden Fall eine besonders heikle Frage, da es sich um die Aufarbeitung der Krankheit (Schizophrenie) ihrer Mutter, die sich dasLeben nahm, handelt. „Anfangs, als […]</p>
Silvia Matras
25. Juni 20172 Min. Lesezeit
Jean-Luc Seigle, Ich schreibe Ihnen im Dunkeln. C.H.Beck
<p>Andrea Spingler verdanken wir die ausgezeichnete Übersetzung eines literarisch hochinteressanten und faszinierenden Werkes. Jean-Luc Seigles Sprache ist hart-realistisch und zugleich sehr poetisch. Ihre starke Sogwirkung zieht den Leser in das Geschehen hinein, auch in die grausamsten Stellen, wie etwa die Vergewaltigungsszene. Einmal mehr geht es um eine wahre Geschichte! – Es scheint, dass in der […]</p>
Silvia Matras
25. Juni 20172 Min. Lesezeit
Salzburger Pfingstfestspiele: „La Sylphide“ -Ballett des Mariinsky-Theaters, Petersburg
<p>FürBallettkenner oder auch nur Liebhaber war die Aufführung eine herbe Enttäuschung. Das Petersburger Ballett des Mariinsky-Theaters brachte „La Sylphide“ in der ursprünglichen Fassung aus 1836, nach der Original-Choreografie von August Bournonville. Die Musik des unbekannten Komponisten Herman Severin Lovenskiold (1815-1870) war noch das Beste dieses Abends. Valery Ovsyanikov dirigierte brillant das Mozarteumorchester Salzburg. Nun muss […]</p>
Silvia Matras
10. Juni 20172 Min. Lesezeit
Delphine de Vigan, Nach einer wahren Geschichte. Aus dem Französischem von Doris Heinemann. Dumont
<p>Die Autorin stellt die Frage: Wieviel Autobiographisches, wieviel Reales soll, darf ein Roman enthalten. Es gab eine Ära in der Literaturwissenschaft, da galt es als verpönt, nach biographischen Fakten in dem jeweiligen Werk zu fragen. Nun scheint eine Kehrtwende um 180 Grad eingetreten zu sein. „Das Wahre, die Wahrheit“ – siehe Titel – spielt eine […]</p>
Silvia Matras
9. Mai 20172 Min. Lesezeit
Der Feuervogel. Ballettabend in der Volksoper
<p>Tänzer der Wiener Staatsoper und Volksoper stellten ihr Regietalent unter Beweis. Für das Publikum war gleich der 1. Teil „Petruschka“ nach der Musik von Stravinsky (Fassung 1947) eine Herausforderung. Eno Peci, allen Ballettfreunden als hervorragender Tänzer bekannt, zeichnete für die Choreographie und Dramaturgie (gemeinsam mit Pavol Juras) verantwortlich. Und er hatte den Mut, ein ganz […]</p>
Silvia Matras
8. Mai 20172 Min. Lesezeit
„Salon Zuckerkandl. 1938 geschlossen“ im KIP-Kultur im Prückel
<p>Dieses Theater unter dem Café Prückel muss man einfach mögen: Versteckt unter dem immer voll besetzten Café steigt man über Stufen hinunter in eine Welt von gestern, Jugendstilambiente in hellem Grün. Das Theater selbst hat noch das typische Flair eines ehemaligen Kellertheaters – allerdings auf edel: rote Sitze, roter Samtvorhang, die Guckkastenbühne rot ausgeschlagen. Und […]</p>
Silvia Matras
22. Apr. 20172 Min. Lesezeit
„Die Welt im Rücken“ nach dem Roman von Thomas Melle. Akademietheater.
<p>Es musste so kommen: Joachim Meyerhoff las den Roman „Die Welt im Rücken“ und wusste sofort: Diese Geschichte will ich auf die Bühne bringen! Die Affinität zwischen Meyerhoff und dem Autor Thomas Melle ist augenscheinlich, was nicht heißen soll, dass Meyerhoff unter derselben Krankheit (manisch-depressiv) leidet, aber dass er seit seiner Kindheit viel Verständnis für […]</p>
Silvia Matras
21. Apr. 20172 Min. Lesezeit
Elena Ferrante, Die Geschichte eines neuen Namens. Aus dem Italienischen von Karin Krieger. Suhrkamp
<p>Sie hat es wieder getan! Elena Ferrante hat uns mit dem 2. Band ihrer „Neapolitanischen Saga“, wie sie ihr Werk selbst nennt, wieder völlig in den Bann geschlagen. Lila hat geheiratet, von allen wegen ihres „Reichtums“ beneidet, zieht mit ihrem Ehemann Stefano in ihre blitzblanke neue Wohnung ein und schon beginnt der Kampf zwischen ihr […]</p>
Silvia Matras
20. Apr. 20172 Min. Lesezeit
Orestie von Aischylos. Burgtheater
<p>Gleich vorweg: Eine faszinierender Abend mit großartigen sprachlichen Leistungen. So exakt und deutlich verstehbar hat man noch selten einen antiken Sprechchor erlebt (Leitung: Bernd Freytag)! Da könnten so manche Schauspieler im deutschsprachigen Raum lernen, wie geschultes Sprechen geht. Zum Stück: Vor allem ist der Erfolg des Abends der genialen Übersetzung von Peter Stein geschuldet. Ihm […]</p>
Silvia Matras
18. Apr. 20172 Min. Lesezeit
La Wally. Volksoper Wien
<p>Ein großartiger, atemberaubender Abend! Alfredo Catalanis Oper, bisher nicht allzu oft gespielt, wurde in der Volksoper vom Bühnenorchester der Wiener Staatsoper unter dem fast rauschhaften Dirigat von Marc Piollet und der subtilen Regie von Aron Stiehl erfolgreich auf die Bühne gebracht. Beeindruckend wurde Stiehl von dem Bühnenbildner Frank Philipp Schlössmann unterstützt, der mit seinen riesigen […]</p>
Silvia Matras
13. Apr. 20172 Min. Lesezeit
Michela Murgia, Chirú.Übersetzung aus dem Italienischen: Julia Brandestini. Wagenbach Verlag
<p>Der Roman lässt mich etwas ratlos zurück: Ich weiß nicht, ob ich dieser ziemlich abgehobenen und selbstverliebten Hauptfigur auch nur ein Fünkchen Sympathie entgegen bringen kann, soll oder müsste. Eleanora ist achtunddreißig Jahre alt, Sardin und eine erfolgreiche Theaterschauspielerin. Gerne nimmt sie junge Burschen so zwischen 16 und 18 als „Schüler“ an – und da […]</p>
Silvia Matras
11. Apr. 20172 Min. Lesezeit
Jochen Schmidt, Zuckersand. C.H. Beck Verlag
<p>Schmidt ist ein Autor mit Humor und genauer Beobachtungsgabe. Er sieht die Welt aus den Augen eines zweijährigen Kindes, das im Begriffe ist, die Umgebung zu erobern. Karl, so heißt das neugierige, willenstarke Kerlchen, hat seinen eigenen Kopf, seine eigenen Vorstellungen. Egal, ob im Supermarkt, wo er großen Gefallen an der Maschine für Flaschenretouren findet […]</p>
Silvia Matras
11. Apr. 20172 Min. Lesezeit
Margret Greiner; Charlotte Salomon. Es ist mein ganzes Leben. Knaus Verlag
<p>Charlotte Salomon – eine faszinierende Persönlichkeit, von der Autorin Margret Greiner faszinierend in eine Romanbiografie gefasst. Wieder einmal hat die Autorin bewiesen, dass sie durch intensive Recherchen, hohe Einfühlsamkeit und starke Sprachbilder einen Charakter dem Leser in die Seele schreiben kann. Charlotte Salomons Schicksal wurde während der Salzburger Festspiele 2014 in dem gleichnamigen „Sing-Spiel“ von […]</p>
Silvia Matras
4. Apr. 20172 Min. Lesezeit
Thomas Melle, Die Welt im Rücken. rowohlt Verlag. Dazu die Matinnée: Gespräch mit Joachim Meyerhoff und Heide Tennerund
<p>In diesem Text (kein Roman, keine Fiktion) berichtet Thomas Melle frappierend ehrlich über seine bipolare Störung, seine manischen und depressiven Abstürze und Zerstörungen, über seine immer wiederkehrenden stationären Aufenthalte in der Klinik, seine Flucht daraus und von der einerseits den Körper und Geist verändernden Wirkung der Medikamente und andrerseits von der unabdingbaren Abhängigkeit von ihnen. […]</p>
Silvia Matras
31. März 20172 Min. Lesezeit